Feedback einholen, das sich lohnt – Sechs Regeln

Feedback einholen

Feedback einholen, das ist für erfolgsorientierte Menschen Alltag. Sie wissen wie wertvoll Feedback ist. „Feedback is the breakfast of champions.“ Damit ist eben nicht der Applaus gemeint. Gute Redner*innen z.B. wollen wissen, wie Ihre Rede angekommen ist.  Wer sich verbessern möchte, will es genauer wissen: Was hat funktioniert? Was war nicht gut? Wie kann ich (noch) besser werden. Echte Könner wissen, dass sehr gutes Feedback sogar ganz neue Ideen reifen lässt. Gutes Feedback ist „Feedforward“!

Hier zeige ich Ihnen, wie Sie von Kolleg*innen wertvolles Feedback bekommen.

Sechs Regeln mit denen Sie nützliches Feedback bekommen

1. Fragen Sie die Richtigen

Gutes Feedback ist ehrlich. Feedback einholen sollten Sie darum von jemanden, der mutig ist. Der Ihnen die Wahrheit sagt. Der klar formuliert.

Wählen Sie unbedingt jemanden aus, dessen Urteil Sie schätzen.

Gutes Feedback ist empathisch. Wählen Sie keine „Henker“ aus. Sie haben Kolleg*inen, mit denen Sie sich intensiv, kritisch und vertrauensvoll austauschen? Das sind die Richtigen.

Wenn Sie besonders gutes Feedback erhalten möchten, dann lassen Sie Ihre Feedbackgeber diese Hinweise lesen.

2. Fragen Sie rechtzeitig, vorab nach Feedback

Wenn Sie daran denken, Feedback einzuholen, bitten Sie wann immer möglich vorab darum. Je besser sich Ihre Sparringspartner:in erinnern kann, desto besser wird das Feedback werden. Feedbackgeber, die sich nicht nicht mehr an Details erinnern, können kein gutes Feedback geben.

Wenn Sie vorab um Feedback bitten, stellen Sie sicher,  dass die Wunschpartner*innen auch tatsächlich anwesend sind.

Ihre frühzeitige Bitte sorgt dafür, dass Ihre Partner*innen besonders aufmerksam sind. Ausserden können sie sich Notizen machen. Dadurch ist das spätere Feedback viel präziser.

3. Geben Sie an, worauf geachtet werden soll

Machen Sie es Ihren Feedbackgeber:innen leicht. Geben Sie ihnen genaue Fragen an die Hand. Lassen Sie Ihre Feebackgeber:innen genau wissen, worauf es Ihnen ankommt. Je genauere Vorgaben Sie machen, desto besseres Feedback werden Sie bekommen. Wozu genau möchten Sie Hinweise haben? Geht es Ihnen um Verständlichkeit, Stimme oder Humor? Angemessenheit? Wollen Sie wissen, ob Sie endlich Ihre Füllworte in den Griff bekommen haben? Vielleicht ist es Ihnen wichtig zu wissen, ob Sie endlich die richtige Geschwindigkeit treffen?

Geben Sie maximal drei Dinge an, auf die Ihre Fedbackgeber*in achten soll.

4. Direkt im Anschluss Feedback einholen

Versuchen Sie in jedem Fall, die Rückmeldung Ihrer Partner:in am selben Tag zu erhalten. Es gilt: je früher Sie das Feedback einholen, je besser. Denn dann sind sämtliche Eindrücke noch frisch und ungefiltert. Nur dann können Sie mit präzisen Antworten auf detaillierte Nachfragen rechnen.

Sie brauchen maximal zehn Minuten. Suchen Sie sich einen ruhigen Ort dafür. So werden Sie nicht unterbrochen.

5. Schreiben Sie das Feedback auf und entscheiden Sie später, was davon Sie annehmen

Hören Sie einfach zu, wenn Sie Feedback bekommen. Denn Ihre Partner schildern nicht nur ihre Eindrücke. Sie laden Sie in ihre Welt ein.

Diskutieren Sie nichts. Erklären und entschuldigen Sie nichts. Reden Sie sich nicht raus. Feedback ist ein Geschenk. Weisen Sie das Geschenk nicht zurück. Sonst wird man Ihnen nämlich bald kein gutes Feedback mehr geben. Nutzen Sie doch lieber die Chance viel über sich und die Feedbackgeber:in zu lernen. Bedanken Sie sich zum Abschluss und denken Sie später darüber nach, welchen Teil des Feedbacks Sie umsetzen möchten.

Schreiben Sie auf, was man Ihnen sagt. So können Sie nichts vergessen.

Sie entscheiden später, welchem Teil der Analyse Sie folgen möchten.

Entscheiden Sie, welchen Teil des Feedbacks Sie annehmen möchten
Entscheiden Sie, welchen Teil des Feedbacks Sie annehmen möchten

6. Holen Sie so oft wie möglich Feedback ein

Sie sollen unbedingt so oft wie möglich Feedback einholen. Nach jeder Präsentation, jedem Wortbeitrag und jeder Rede. Denn je besser Sie wissen, was sie tun, desto zielführender werden Ihre Veränderungen sein.

Wenn Sie mutig sind und es passt, können Sie sogar Gesprächspartner:innen – nachdem alles besprochen ist – um eine Einschätzung bitten.

Es gibt noch einen ganz anderen Grund, mehr Menschen und öfter um Feedback zu bitten. Feedback vertieft die Beziehung zwischen Feedbackgebern und Feedbackempfängern. Beides, das Geben und Nehmen von Feedback, macht verletzlich. Verletzlichkeit zu zeigen, führt zu festeren Beziehungen und Vertrauen. Sie erhalten also noch etwa ganz anderes als verbesserte Performance durch Ihre Bitte um Feedback.

Was Sie bitte sein lassen

  1. Bitten Sie niemanden um eine Einschätzung, der selbst aktiv ist. Denn sonst könnten Ihre Partner:in abgelenkt sein. Um fundiertes Feedback zu bekommen, sollte die Feedbackgeber:in sie mit voller Aufmerksamkeit beobachten können.
  2. Fragen Sie nicht zu viele Menschen auf einmal nach ihrer Meinung. Zu viele unterschiedliche Hinweise verwirren nur. Fragen Sie darum lieber nur ein oder zwei  Menschen, deren Urteil Sie schätzen.
  3. Fühlen Sie sich nicht verpflichtet alles umzusetzen. Hören Sie zu. Nehmen Sie die Hinweise auf. Entscheiden Sie danach, was Sie umsetzen möchten. Wählen Sie genau aus.
    Selbst wenn Ihnen alle dasselbe sagen sollten, dürften Sie vom Feedback abweichen. Denn nichts verpflichtet Sie zu tun, was man Ihnen sagt.

Es ist mir sehr wichtig, in der Zusammenarbeit mit meinen Kund:innen immer sehr klares und spezifisches Feedback zu geben. Mit detailliertem, wertschätzenden Feedback, machen auch als Anfänger:innen schnelle Fortschritte. So z.B. im Rhetorik-Bootcamp. Wenn Sie mit Ihren Reden faszinieren und begeistern wollen, lade ich Sie in die Rhetorik-Masterclass ein.

Sie möchten wissen, wie Sie als Person wirken? Sie möchten anders wahrgenommen werden? Dann empfehle ich mein Personal Branding Seminar „Wie wirke ich auf andere?“. Hier geht es nur darum, wie Sie als Person wirken.

* Ein paar kreative Priester:innen hatten eigene Ideen, um Feedback für Ihre Predigten zu bekommen.


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