Metapher


Metaphern sind besonders gut dazu geeignet, komplizierte und komplexe Sachverhalte anschaulich zu machen. Metaphern tragen zur Verständlickeit bei. Denn Sie benutzen Bilder, die die Zuhörer bereits kennen. Durch den Verweis auf Bekanntes wird der Zuhörer verführt, sich auf den Sachverhalt an sich einzulassen.

Was ist eine Metapher?

Metaphern setzen zwei Objekte symbolisch miteinander gleich. Metaphern erklären auf diese Art etwas Unbekanntes. Sie weisen auf bestimmte Merkmale, Verhaltensweisen oder Ähnlichkeiten hin. Dabei sind sich die Dinge, die zueinander in Beziehung gesetzt werden, nicht wirklich ähnlich.

„Du bist ein Sonnenschein“. Natürlich produziert die hier gemeinte Person weder Wärme noch Licht im pysikalischen Sinn. Trotzdem wissen wir alle, was gemeint ist.

Kalte Füße, schwarze Schafe, Feuerwerk der Gedanken – im Zweifel ist bei diesen Beispielen nicht das tatsächliche Phänomen gemeint. Sie stehen statt dessen für etwas anderes, z.B. einen Sachverhalt/ abstraktes Konzept / Szenario.

Beispiele für Metaphern

  1. Zuhause ist Zirkus, seit meine Mutter auf Kur ist.
  2. Sie ist eine Augenweide.
  3. Sein Lebensabend.

Besonders interessant wird es, wenn Metaphern zu Geschichten wachsen:

Dachmetapher

Oft werden die letzten Jahre im Leben eines Menschen als sein Lebensabend beschrieben. Wenn Sie dann in Ihren Ausführungen konkret darauf eingehen, was einen Abend ausmacht, wird der Lebensabend zur Dachmetapher für den gesamten Text. Dachmetaphern können Reden sehr interessant machen. Meist werden Dachmetaphern aber bis zu dem Punkt getrieben, an dem sie unvorteilhaft wirken.

Ob die Entwicklungsabteilung glücklich damit werden würde, wenn Sie den Kindergarten als Dachmetapher wählen? (weil dort auch mit Lego gearbeitet wird) Bevor Sie selbstverliebt mit einer Dachmetapher arbeiten, fragen Sie sich bitte, welchen Vorteil das birgt. Betrachten Sie die Angelegenheit unbedingt auch vom Ende her.

Wer dem Startup sagt, dass es gerade laufen lernt, kommt damit durch. Wer die Dachmetapher „Leben“ benutzt, müsste aber folgerichtig auch den Tod betrachten.

Metaphern sind gefährlich

Metaphern sind sehr mächtige Stilmittel. Sie bieten Systematisierung fürs Unvorstellbare und machen Sachverhalte (scheinbar) greifbar. Auch wenn wir bisher keine Vorstellung über sie hatten.

Metaphern sprechen durch ihre Bildhaftigkeit unser Unbewusstes an. Sie sind darum besonders überzeugend.

„Geschickt“ gewählte Metaphern können verzerren und unzulässig vereinfachen. Kein rethorisches Stilmittel ist unschuldig. So ist die Flüchtlingskrise schon bedrohlich. Als Flüchtlingslawine wird sie zur unbeherrschbaren Naturgewalt.

Die Metapher ist darum ein bevorzugtes Instrument des Framing.

Ähnliche Stilmittel

Parallelismus, Gleichnis, Synkedoche, Analogie, Meonymie, und Vergleich

Wenn es schief geht

„Protektionismus heißt, sich in einer dunklen Kammer einzuschließen… dann bleiben zwar Wind und Regen draußen, aber auch Licht und Luft.“

Xi Jinping, Chinesischer Präsident seit 2013  (Weltwirtschaftsforum in Davos 2018)

Dazu schreibt der Spiegel: „Die Metapher der „dunklen Kammer“, die bislang meistzitierte aus Xis Davos-Rede, ist auch eine der fragwürdigsten: Man sollte anderen keine Ratschläge erteilen, sich nicht „einzuschließen“, wenn man wie Xis Internetzensoren selbst 1,3 Milliarden Menschen hinter einer „Großen Brandmauer“ einsperrt und Hunderte von Websites blockt. Die Chinesen, zumal die jungen und kreativen, die das Internet bevölkern, erkennen diesen Widerspruch genau.“

Wäre XI Jinping Präsident eines demokratischen Staates, dann würde ihm auch die Umweltbewegung seines Landes die Metapher wahrscheinlich ewig vorhalten. Schließlich wird es in China oft gar nicht hell vor lauter Staub und Ruß.

Wolfgang Schäuble vergriff sich 2015 in einer Rede, in der er sich am Rande zum massiven Anstieg der Flüchtlingszuwanderung äußerte. Er hatte gesagt: „Lawinen kann man auslösen, wenn irgendein etwas unvorsichtiger Skifahrer an den Hang geht und ein bisschen Schnee bewegt“ und wurde prompt überall gefragt, wer denn die Lawine der Flüchtlinge „losgetreten habe“.

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