Beto O’Rourke macht die Dinge gern anders

Beto O'Rourke standing on

Einer der bekannteren Bewerber für die demokratische Präsidentschaftskandidatur ist Beto O’Rourke. Er hat ein Markenzeichen. Er macht die Dinge gern andes als andere. Darum stellt er sich selten auf Bühnen. Statt dessen nutzt er Feuerleitern, Tresen oder Baumstümpfe, um besser sichtbar zu werden. Das ist aber nicht alles.

Er macht die Dinge anders

Anders zu sein und anders zu handeln wird belohnt!

Beto O’Rourke trat nun bei der South Carolina Democratic Party Convention auf. Aber nicht vom Podium aus wie alle anderen. Auf dem Podium standen seine Anhänger – er stand in der Mitte der Versammlung.

Zuvor gab es aber noch einen (spontanen?) Marsch in die Halle. SO weckt man eine müde Versammlung auf:

Beto O’Rourke erreicht damit drei Dinge. Erstens fällt er auf und es wird ihm besser zugehört. Zweitens ist er anders als alle anderen und damit – trotz seiner extrem privilegierten Herkunft – ein Anti-Establishment-Kandidat. Und Drittens bekommt er so extra Berichterstattung, auch wenn er sonst nichts auffälliges tut. Vielleicht denken Sie auch mal wieder darüber nach, ob es sich nicht lohnen würde, etwas anders zu machen als alle anderen.

Beto O’Rourkes berüchtigte Gesten: Beats

Seit er seine Kandidatur offiziell gemacht hat, macht sich Amerika über Beto O’Rourkes sehr lebhafte Gestik lustig. Denn er hält die Hände scheinbar niemals ruhig und arbeitet mit dem ganzen Körper. Dies macht er im folgenden Video so heftig, dass das gesamte Sofa zu schwingen anfängt. So heftig, dass sogar seine Frau zu hüpfen scheint. Man nennt solche Gesten: Beats. Rythmisierende Gesten.

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Video-Link: https://youtu.be/xHlI-ELBwLc
Wie man seine Zuhörer mit Gesten anschreit: starke kontinulierliche Beats

Ich würde ihm raten, Beats nicht kontinuierlich zu verwenden. Beats erklären nichts und lassen das Gesagte eindimensional wirken. Sie fügen dem Gesagten keine Tiefe hinzu. Tatsächlich schwächen sie die Gesten, aus denen sie sich entwickeln. Mit Beats feuert sich der Redner selbst an. Sie wirken wie Unterstreichungen in einem Text. So wie es O’Rourke hier macht, würde ich es „Anschreien“ nennen.

Beats sind großartig geeignet, um Ihre Rede zu rhythmisieren, um wirklich wichtige Punkte zu betonen.

Warum wirken Obamas Beats besser?

Auch Präsident Obama nutzt immer wieder Beats. Bei ihm wirkt das gut. Warum? Er macht es nicht andauernd. Wenn er große Gesten mit viel Kraft und Amplitude nutzt, spricht er vor einem großem Publikum. Seine Gesten sind nicht überdimensioniert. Präsident Obama zeigt nie Beats mit beiden Händen. Er benutzt meist den ausgestreckten Zeigefinger. Nicht gefühlt die ganzen Arme wie O’Rourke. Obamas Beats passen zu seiner bedachten, sehr exakten Sprechweise. Die Beats bilden einen kleinen Gegensatz zu seinem sonst sehr entspannten Verhalten. Sie sind die Highlights. Im Gegensatz zu O’Rourke ist Obama sehr genau. Bei ihm strukturieren Beats die Reden. Darum wirken seine Beats so gut.

Wie ich immer gern sage: Es gibt nichts, das Sie nicht tun dürften. Aber was Sie tun muss immer zu dem passen, was Sie sagen und erreichen wollen. Es geht um Details und Modalitäten. An wirklich wichtigen Punkten, an sehr emotionalen Punkten Beats zu setzen, kann richtig gut sein. Mit riesigen, undifferenzierten, fortdauernden Beats jedoch schreien Sie Ihre Zuhörer einfach nur an.

Branding mit einem Spitznamen

Eine Besonderheit an Beto O’Rourke ist sein Vorname. Sein Vater beschloss ganz bewusst, ihm diesen Spitznamen zu geben. Damit sollte es wirken, als sei er hispanischer Herkunft. Tatsächlich glauben das in seinen Kongresswahlkreis viele. „Robert Francis“, sein eigentliche Name, hätte sicher nicht diesen Effekt gehabt.

Bei seinem Rennen um die Präsidenschaftskandidatur hat ihm der geänderte Voname aber nichts geholfen. Dann inzwischen ist bekannt geworden, dass sowohl seine als auch die Vorfahren seiner Frau Sklaven besaßen. Ob er sich von diesem Schlag wieder erholen kann, wird sich zeigen.

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